Nutrias und Bisamratten
Es sind beunruhigende Vorstellungen: ein Traktor, der an einer Böschung plötzlich wegsackt, ein löchriger Deich, der der nächsten Flut womöglich nicht standhält. Verantwortlich für solche Szenarien sind immer häufiger Bisamratten und Nutrias. Die Tiere wühlen sich durch die Erde und können mit ihren komplexen Tunnelsystemen Deiche und Fundamente zum Einstürzen bringen. In den letzten Jahren haben sie sich in Deutschland und den Niederlanden exponentiell ausgebreitet und verursachen u.a. Schäden im Naturschutz sowie in der Land- und Wasserwirtschaft. Die aus Nord- und Südamerika stammenden Riesennager haben hierzulande nämlich kaum natürliche Feinde und können sich rasant vermehren – mehrere Male pro Jahr können vier bis sechs Junge geboren werden.
Dabei machen die Tiere keineswegs Halt vor menschengemachten Grenzen. Ein Grund, um bei der Bekämpfung der Tiere ebenfalls grenzüberschreitend vorzugehen. Verschiedene Initiativen gibt es diesbezüglich bereits, u.a. ein deutsch-niederländisches Pilotprojekt zur gemeinsamen Bejagung von Nutrias zwischen dem Kreis Borken und der Waterschap Rijn en IJssel. Dennoch gibt es grenzüberschreitend nach wie vor einen großen Bedarf an strukturellem Wissensaustausch und Abstimmung. Aus diesem Grund wird für den Herbst/Winter 2020 eine deutsch-niederländische Konferenz zum Thema organisiert.